Psychobiologische Auswirkung von ethnischer Diskriminierung auf die Gesundheit
Forschungsprojekt:
Ethnische Diskriminierung steht im Zusammenhang mit Stress und beeinträchtigter psychischer und körperlicher Gesundheit. Erlebnisse ethnischer Diskriminierung lösen bei betroffenen Personen häufig eine akute Stressreaktion aus. Wir untersuchen die Auswirkungen dieser Stressreaktion auf psychischer und biologischer Ebene im Rahmen unseres Projektes in einer standardisierten Laborstudie. In Folgestudien untersuchen wir, inwiefern sich diese Ergebnisse auf den Alltag übertragen lassen und arbeiten an Interventionsstudien in diesem Bereich.
In unseren Studien durchlaufen Teilnehmer*innen ein Interaktions-Paradigma und es werden über insgesamt zwei Stunden regelmäßig aktueller Stress, aktuelles Diskriminierungserleben, die Herzrate und die Hautleitfähigkeit erfasst. Des Weiteren werden Speichelproben und eine Haarprobe entnommen.
Ein detaillierteres Verständnis dazu, über welche Prozesse und Mechanismen sich ethnische Diskriminierung negativ auf die Gesundheit auswirkt, soll die Entwicklung maßgeschneiderter klinisch-psychologischer und psychotherapeutischer Interventionen ermöglichen. Dies ist relevant, um die Gesundheit von Personen mit Migrationshintergrund zu fördern und aufrecht zu erhalten.
Die Ergebnisse dieses Projektes sind hier publiziert:
Goreis A., Nater U.M., Skoluda N., Mewes R. (2022). Psychobiological Effects of Chronic Ethnic Discrimination in Turkish Immigrants: Stress Responses to Standardized Face-To-Face Discrimination in the Laboratory. Psychoneuroendocrinology, 142, 105785.
Projektleitung:
Dipl.-Psych. Dr. Dr. Ricarda Nater-Mewes, Univ.-Prof. Dr. Urs M. Nater